1989: In einem kleinen, grünen Holzhaus in Tokio sitzt ein 6-Jähriger aus Süddeutschland und hört zum ersten Mal in seinem Leben Public Enemy. Aufgelegt von seinem großen Bruder auf dessen Billig- Plattentellern im gemeinsamen 12qm Kinderzimmer. Schnitt. 30 Jahre später ist dieser Junge aka JUSE JU selbst eine Größe in der deutschen Indie-Rapszene im Dunstkreis der Antilopen Gang, Fatoni, Dexter und Edgar Wasser. JUSE JU kombiniert Grooves, Samples und echte Instrumente. Ein Sound, der sich laut Plattenfirma „von der Bi-Polarität von Trap-Synthie-Sound und klassischem Boom Bap in Deutschland absetzt“. Alles klar? Egal – denn hier geht’s um das Innere: JUSE JU lässt Introspektiven zu, die man sich einer höher-reicher-besser Szene eigentlich nicht erlauben kann. Die bissige Ironie und Battleattitüde früheren Mixtapes wird um ein offenes Visier erweitert.