Es ist die soziale Frage, der sich der Rapper Disarstar annimmt. Anschauungsmaterial für seine klassenbewussten Texte findet er nicht zuletzt direkt in der eigenen Nachbarschaft auf St. Pauli. Der in Hamburg aufgewachsene Rapper ist zu einer der wichtigsten aktuellen Deutschrap-Stimmen geworden. Mit Worten gelingt es Disarstar krasse Bilder zu entwerfen, die zu gleichen Teilen plakativ und auf den Punkt in der Beobachtung soziokultureller Schräglagen sind. Kostprobe? Bitteschön: „Diese Welt ist nicht ein bisschen scheiße, ich bin nicht ein bisschen radikal und irgendwelche FDPler in ihrem Sommerhaus mit ihrem ›Du bist deines Glückes Schmied‹ können sich ficken, weil die waren noch nie in meiner Straße. Haben noch nie was von dem Leben hier gesehen und sitzen in irgendwelchen Talkshows und Parlamenten und sabbeln von Gerechtigkeit, was wisst ihr von unserem Leben, Digger?“